Christine in Thailand

Sunday, February 26, 2006

Das Leben ist nicht einfach...

Heute einmal eine eher weniger erfreuliche Nachricht:
Letzte Woche wurden 5 Schulen um Mae Sot von den Thai Behoerden geschlossen.
Drei der Schulen hatten wir, BMWEC und ich, erst vor kurzem besucht, um genau feststellen zu koennen, wie hoch die finanzielle Unterstuetzung sein muss, damit die Lehrer langfristig unterrichten koennen.
Einige Hintergrundinformationen
Es gibt ungefaehr 150.000 burmesische Fluechtlinge, die im Distrikt Pop Phra, Mae Sot and Tak leben und illegal arbeiten und 120.000 Burmesen, die seit 2005 eine Arbeitsgenehmigung haben. Im Distrikt Pop Phra, welcher ca. 50 Kilometer von Mae Sot entfernt ist, gibt es ca. 20.000 burmesische Arbeiter. Viele von ihnen haben keine Arbeitsgenehmigung und arbeiten auf den Feldern von Thai Bauern. Im Durchschnitt arbeiten sie im Jahr fuer ca. 5 Arbeitgeber und ganz abhaengig von den landwirtschaftlichen Erzeugnissen und Erntezeiten bekommen sie Einkommen oder eben auch nicht. Die Arbeitsbedingungen sind katastrophal und in der Regel werden sie wie Slaven behandelt.
Die meisten Arbeiter in Pop Phra sind burmesische Fluechtlinge, die aufgrund des Buergerkriegs in Burma nach Thailand gefluechtet sind.
Beschlagnahmung von privaten Grundbesitz, Zerstoerung von Doerfern und Zwangsumsiedlungen sind nur einige der Machenschaften der burmesischen Militaerdiktatur unter dem das burmesische Volk seit Jahren zu leiden hat und auch der Ausloeser, warum immer mehr Burmesen, insbesondere viele Familien mit kleinen Kindern, nach Thailand fluechten.
Das Einkommen fuer burmesische Arbeiter in Thailand ist sehr, sehr niedrig und die Kinder haben keine Moeglichkeit thailaendische Schulen zu besuchen, da die meisten, wie gesagt, keinen legalen Aufenthaltstatus haben.
Aus diesem Grund haben die burmesischen Fluechtlinge selbst angefangen Grundschulen aufzubauen. Dadurch moechten sie ihren Kindern eine gute Erziehung und Basiswissen mitgeben und den Eltern ermoeglichen den ganzen Tag auf den Feldern oder in Fabriken arbeiten zu koennen und die Kinder vor Gefahren wie Pestiziden auf den Feldern, Kriminalitaet oder Drogen zu bewahren.
Vor einigen Jahren haben sich burmesische Fluechtlinge zusammengeschlossen und zwei Organisationen Burmese Migrant Workers Education Committee (BMWEC) und National Catholic Commission on Migration (NCCM) gegruendet, um die Qualitaet der Erziehung an Fluechtlingsschulen zu verbessern. Sie haben angefangen umfangreiches Lehrmaterial zusammenzustellen und die Fortbildungen fuer Lehrer anzubieten im Distrikt Pop Phra.
Ich arbeite bei BMWEC und ich kann mittlerweile beurteilen, dass sie sehr, sehr gute und wertvolle Arbeit leisten.
Das Problem hat am 18. Februar diesen Jahres angefangen, als die Polizei im Distrikt Pop Phra fuenf burmesischen Fluechtlingsschulen muendlich angeordnet hat den Unterricht einzustellen und die Schulen sofort zu schliessen. Dies ist dann auch am 20. Februar passiert. Dadurch wurden 480 Schueler und 22 Lehrer von heute auf morgen auf die Strasse gesetzt ohne Moeglichkeit weiterhin eine Schule besuchen oder seinen taeglichen Lebensbedarf verdienen zu koennen.
Die Gruende fuer die Zwangsschliessung der Schulen:

  • Das Unterrichten von Migrantenkindern bedarf einer Arbeitserlaubnis
  • Migrantenschulen sind ungesetzlich
  • Diese Schulen haben keine Genehmigungen
  • Bleiben die Schulen offen, kommt es zu Aufstaenden von burmesischen Fluechtlingen gegenueber Thais (????)

Zudem hat die thailaendische Behoerde die Lehrer gewarnt, dass wenn sie die Schulen nicht schliessen, werden sie eingesperrt und im Extremfall nach Burma zurueckgeschickt.
Im Rahme einer UNESCO Veranstaltung im Jahre 2005 gab das thailaendische Ministerium fuer Erziehung bekannt, Umfragen in Fluechtlingsschulen durchgefuehrt zu haben. Ziel und Hintergedanken dieser Untersuchungen war es, Gruende zu finden, langfristig Fluechtlingsschulen anzuerkennen und nicht in ihrer Arbeit zu behindern. Der Hauptgrund war, dass die Errichtung von Fluechtlingsschulen der einzige Weg fuer burmesische Fluechtlingskinder ist an Bildung zu kommen.
Die Schliessung der Schulen im Distrikt Pop Phra widerspricht dem grunsaetzlich und macht die sehr kleine Hoffnung den burmesischen Fluechtlingskindern irgendwann einmal ein besseres Leben und eine bessere Zukunft zu ermoeglichen komplett zu nichte.
Ja, wie gesagt, das Leben ist nicht einfach und es macht mich nachdenklich...

Neuigkeiten aus Hle Bee Schule





Ich habe jetzt mal ein paar Fotos, die ich in den letzten Wochen in Hle Bee Schule gemacht habe, zusammengestellt und hier sind sie.
Seit ungefaehr zwei Wochen unterrichte ich aber nur noch die 3. und 4. Klasse, da in 4 Wochen fuer die 3. und 4. Klasse Englisch-Pruefungen sind und ich sie dafuer intensiv vorbereiten darf.
Schade, dass ich die 2. Klasse zur Zeit nicht unterrichten darf, die sind echt super nett und sehr interessiert...
Die anderen Kids sind in der Kindergartengruppe B und besuchen mich hin und wieder im Unterricht!

Koch-Aktion von Child Dreams fuer die 150 Kinder in Hsa Thoo Lei


Am Donnerstag bin ich dann so gegen 15 Uhr, nachdem ich am Vormittag Englisch unterrichtet und am Nachmittag eine Fotowand mit den Kindern gestaltet hatte, nach Hsa Thoo Lei gefahren, um Alex bei ihren Computerkursen zu helfen und Child Dreams noch mal zu treffen. Daniel und Thai von Child Dreams kamen diese Woche mit 5 Volunteers aus Singapur nach Mae Sot, um für Hsa Thoo Lei einen Spielplatz zu bauen und eine Bücherei für die Schüler dort zusammenzustellen. Zudem hatte Child Dreams und die Volunteere aus Singapure geplant gemeinsam für die 150 Kinder, die nicht nur in Hsa Thoo Lei zur Schule gehen, sondern dort auch leben, ein leckeres Abendessen am Donnerstag Abend zu kochen. Und so halfen Alex und ich nach dem Computerkurs einen riesengroßen Sack Kugelauberginen zu waschen, zu putzen und schließlich klein zu schneiden. Thai von Child Dreams hat dann angefangen Feuer zu machen, um das grüne Curry zu kochen und wir durften ungefähr 5 Kg Tomaten waschen und schneiden und Unmengen an bereits angebratenen, roten Chilis putzen. Nach ungefähr 2,5 Stunden harter Küchenarbeit J versuchte ich die Volunteere aus Singapur beim Formen von Luftballons für die jüngeren Kids in Hsa Thoo Lei zu unterstützen. Leider hat es nicht so recht geklappt und ich habe die Luftballons mehr kaputt gemacht als zu Figuren und Tieren geformt. Das sollte ich dann wohl noch mal in einer ruhigen Minute üben! Vor dem Abendessen spielten wir dann gemeinsam Volleyball und machten jede Menge Gruppenfotos auf den Stufen vor dem Büro von Hsa Thoo Lei. Wir hatten jede Menge Spaß miteinander und die Zeit bis zum Abendessen verging wie im Flug. Es gab grünes Curry mit Hühnchen ausnahmsweise Mal nach thailändischer Art, mildes Kürbisgemüse, scharfes Tomatengemüse und jede Menge Reis und als Nachtisch Wassermelone. Oh, es war so lecker und am besten fand ich wieder einmal das Kürbisgemüse! So gegen 20 Uhr bin ich dann todmüde, aber richtig zufrieden nach Hause gefahren und habe mir noch einen gemütlichen Abend zu Hause gemacht…

Saturday, February 25, 2006

Ein schoener Sonntag Morgen



Heute ist Sonntag und zu meiner Verwunderung ist es mir heute gar nicht schwer gefallen, wieder einmal um 6.30 Uhr aufzustehen, um mit ein paar Freunden einen Fahrradausflug zu machen. Ich brauche einfach nur einen Grund und dann ist das fruehe Aufstehen auch kein Problem. Ich habe mich sogar richtig darauf gefreut, endlich mal wieder etwas Bewegung abzubekommen. Nach 10 Uhr ist es einfach viel zu heiss und so sind Susan, Hillary, Josi, Craig und ich um 7 uhr von Ban Thai aufgebrochen. Wir sind die gleiche Route wie vor ein paar Wochen abgefahren, aber diesmal war es noch etwas schoener als beim letzten Mal. Das Morgenlicht war unbeschreiblich schoen und die Sicht war sehr gut (Kein Nebel wie in den letzten Wochen, als wir um 7 Uhr unsere Radelausfluege gestartet hatten). Zuerst sind wir Richtung Grenze gefahren und dann links immer am Grenzfluss entlang wieder zurueck nach Mae Sot. Es war sehr friedlich und ruhig! Kein Auto, nur ein paar Bauern, die gerade von ihren Feldern zurueckkamen oder ein paar Kuehe oder Bueffel, die ueber die Felder spazierten.
In Mae Sot selbst sind wir dann zuerst in einen arabischen (?) Teashop gegangen, in dem es die besten Samosa zu essen gibt. Samosa ist fritierter Blaetterteig gefuellt mit Gemuese und manchmal auch Fleisch und es hat mich an die sri lankischen Shorties erinnert, die aber viel schaerfer sind. Dazu gab es burmesischen Tee, Milchtee mit der richtigen Menge an Zucker, der fast genauso schmeckt wie der sri lankische Tee, nur etwas staerker. Anschliessend sind wir dann noch italienischen Cappuchino in einem kleinen aber feinen Cafe trinken gegangen.

Wednesday, February 22, 2006

Eröffnung von Hsa Thoo Lei



Heute ist es nun endlich soweit – ein großer Traum von vielen burmesischen Migranten in Mae Sot geht in Erfüllung. Von weitem konnte ich schon Kinderlachen hören und vor dem neuen Gebäude von Hsa Thoo Lei mit dem Namen Hsa Thoo Lei Orphanage.IDP Learning Centre tummeln sich viele Studenten und Gäste, die zur Eröffnung des neuen Gebäudes aus allen Herrenländer zusammen gekommen sind.
Auf dem neuen Areal befindet sich das langgestreckte, einstöckige Schulgebäude mit dem danebenstehenden zweistöckigen Waisenhaus, das in den nächsten Wochen fertig gestellt sein müßte. Gegenüber dem neuen Schulgebäude befindet sich seit gestern ein großer Spielplatz, den Child Dreams aufgestellt hat.
Die Feierlichkeiten begannen und die Repräsentantin der thailändischen Regierung für den Bezirk Tak hielt die Auftaktrede. Anschließend wurden Reden von den Vertretern der unterschiedlichen NGOs wie World Education Consortium (WEC) und Child Dreams (CD) abgehalten. Child Dreams war der Hauptsponsor des neues Gebäudes und so bedankte sich Daniel recht herzlich für die gute Zusammenarbeit bei den Mitarbeitern von Hsa Thoo Lei und anderen NGO wie Helfen ohne Grenzen, die die Schulmöbel für das neue Gebäude gesponsert haben und machte darauf aufmerksam, daß für ihn die Chance Träume von Menschen erfüllen zu können, auch für ihn bedeutet seine Träume zu erfüllen. Nachdem Paw Ray, die Direktorin von Hsa Thoo Lei, sich recht herzlich bei den NGOs, bei den Eltern, Studenten und Freunden von Hsa Thoo Lei über ihr Kommen bedankte hatte, kamen über 30 Studenten auf die Bühne, um das Lied „We are friends…“ zu singen. Ein schöner Abschluß für die offiziellen Feierlichkeiten!
Last but not least wurde von den Repräsentanten von WEC und CD sowie von Paw Ray das Eröffnungsband vor dem neuen Gebäude durchgeschnitten, bevor der gemütliche Teil der Eröffnungsveranstaltung begann und die Gäste die Gelegenheit bekamen miteinander ins Gespräch zu kommen und die Kinder endlich den neuen Spielplatz unter ihre Fittiche nehmen konnten…

Monday, February 20, 2006

Neuigkeiten aus Hle Bee Schule

Letzte Woche hatten es meine Schueler so gar nicht leicht mit mir. Ich wollte naemlich unbedingt in fuenf Tagen schaffen, dass jeder meiner Schueler einen eigenen Steckbrief am Computer erstellt. Das war gar nicht so einfach! Zuerst hatte sie naemlich die Aufgabe unterschiedliche persoenliche Fragen selbststaendig zu beantworten und nicht wie gewohnt sowohl die Fragen als auch die Antworten einfach von der Tafel abzuschreiben.
Die ersten Fragen waren auch noch nicht so schwierig, aber dann kam Frage "What do you like to do?", "What is your favourite food?" and "What wishes do you have for the future?" und das war dann schon ziemlich schwierig zu verstehen und zu beantworten. Aber wir haben es dann doch ganz gut zusammen hingekriegt. Anschliessend durften sie dann das erste Mal an den Schulcomputer, um die Antworten abzutippen. Fuer manche war es echt eine ganz neue Erfahrung mit einem Computer zu arbeiten. Dies hat ihnen aber allen echt sehr viel Spass gemacht. Zum Schluss habe ich dann von jedem Schueler noch ein Foto gemacht.
Am Wochenende habe ich dann alle Steckbriefe gelayoutet und heute farbig drucken lassen. Sind echt gut geworden und ich hoffe, dass wir sie in den naechsten Tagen in der Schule aufhaengen werden und ich noch ein Foto fuer euch machen kann.
Heute Nachmittag habe ich dann Steckbriefe mit den Lehrern gemacht und wir hatten echt einen riesen Spass miteinander...

Ein wunderschoener Sonntag in Mae Sot



Es ist Sonntag und ich bin schon um 6.30 Uhr aufgestanden. Für mich sehr außergewöhnlich, da es nur sehr wenige Gründe gibt für mich, um mich um diese Zeit am Sonntag aufzustehen. Heute war ich mit Susan und Hillary verabredet, um mit ihnen die nähere Umgebung von Mae Sot mit dem Fahrrad zu erkunden. Zuerst radelten wir in Richtung Asia Highway, überquerten diesen und dann weiter auf einer kleineren Straße parallel zum Asia Highway, die uns zu einigen etwas abgelegenen Siedlungen von Mae Sot brachte. Am Himmel ging langsam die Sonne auf und die Landschaft erstrahlte in einem sehr warmen Licht. Alles um uns herum schien golden zu leuchten und es war wunderschön, so daß ich gar nicht so genau wußte, wohin meine Augen zuerst schauen sollten. Nach bereits 20 Minuten kamen wir zu einem sehr schönen See, an dem wir ein paar Fischer beim Fischen und Angeln bemerkten. Wir hielten an, liefen ein Stück den Weg um den See herum, machten ein paar Fotos und beobachteten die Fischer wie sie ihre Netze plazierten. Es war echt witzig, da sie mit Netzen fischten, bei denen es uns vollkommen unverständlich war, wie sie damit Fische fangen konnten. Na ja, vielleicht haben sie mit den Angeln Fische gefangen und mit den Netzen Krebse. Nach einer kurzen Pause am See sind wir dann die Straße weiter gefahren, die kurz darauf bei einer riesengroßen Müllhalde endete. Wir waren ein wenig überrascht, da wir nicht erwartet hatten, daß unser Ausflugsziel eine Müllhalde sein würde. Na ja, wir sind dann einfach den Weg wieder langsam zurück nach Mae Sot gefahren, um uns ein leckeres Frühstück mit richtigem italienischen Cappuccino im Casa Mia zu gönnen.
Nachdem ich zu Hause ein wenig Schlaf nachgeholt hatte, bin ich guter Dinge um kurz vor 17 Uhr zum Hong Long Supermarkt in Mae Sot gefahren, um von dort aus mit Barbara, Alex und Rolf mit einem TukTuk ins Dschungel-Restaurant in Mae Pa, 3 Kilometer außerhalb Mae Sot, Abend zu essen. Dort angekommen haben wir uns erstmal in Ruhe umgeschaut, bevor wir an einem der unzähligen Holztische Platz genommen haben. Der Eingang wirkt ein wenig wie die Landschaft bei Alice im Wunderland und der dahinterliegende Garten, in dem sich die Holztische befinden, ist mit vielen sehr verschiedenen tropischen Büschen, Bäumen und Blumen angelegt. Durch den Garten fließt ein kleiner Bach, der die beiden rechts und links liegenden überraschend großen Fischteiche miteinander verbindet. Zudem kann man überall das Plätschern der unzählig kleinen, künstlich angelegten Wasserfälle hören und jegliche Art von Schmetterlingen herumfliegen sehen. Der Garten wirkt sehr natürlich und ich habe mich dort sehr wohl gefühlt. Die Speisen sind sehr exquisit und nicht sehr teuer wie man dies in einem solchen Restaurant vielleicht erwarten würde. Zudem haben sie eine sehr große Auswahl an thailändischen Gerichten und insbesondere zu meiner Freude sogar echt tolle Nachspeisen. Fried Ice Cream - mmmmh! Ich frage mich nur, wie die Thais dies wieder mal hinkriegen. Es gibt doch immer noch Sachen, die mich zum Nachdenken anregen…!

Monday, February 13, 2006

Mein erster Besuch beim Friseur

Am Sonntag nachmittag auf dem Nachhauseweg vom Internet-Cafe, kam mir die Idee zum Friseur zu gehen und mir endlich wieder mal die Spitzen schneiden zu lassen. Es hat nicht lange gedauert und die Friseurin und ich waren uns einige. Zuerst waschen und dann schneiden und schon lag ich auf der Liege und sie hat mir die Haare gewaschen und meinen Kopf massiert. Oh, mmmh – war das cool! Ich konnte so richtig entspannen und meinen Gedanken nachhängen. 15 Minuten Kopfmassage – ein wahrer Traum! Danach hat sie mir dann die Haare geschnitten und ich konnte gar nicht so schnell schauen und schon war sie fertig. Zum Schluß hat sie meine Haare noch gefönt und zu meiner Freude kein Haargel, Haarspray oder Haarlack verwendet – noch ein Pluspunkt mehr! Da können sich unsere Friseure in Deutschland echt eine ganz große Scheibe abschneiden.
Als ich dann auch nur 80 Baht (1,70 Euro) dafür zahlen mußte, war die Frage das nächste Mal noch mal in Mae Sot oder in München zu gehen, ziemlich eindeutig beantwortet… Als ich gezahlt und mich bedankt hatte, verließ ich mit den Worten „See you soon“ den Friseursaloon und bin zufrieden nach Hause geradelt...

Sunday, February 12, 2006

Ein wunderschöner Tag





Nach einer sehr kurzen Nacht mit einem starken Kaffee gestärkt, bin ich so gegen 10 Uhr mit Lea zur Thai-Massage gefahren. Die Thai-Masseuse war dieses Mal wieder so richtig genial und ich habe mich danach echt wie neu geboren gefühlt. Zurück im Guesthouse Fortune habe wir dann erst mal Mittag gegessen, bevor Juan, Lea und Jahn, ich, Moses, Jaroni und die beiden Jungs mit dem Pick-up zu einem Ausflug aufgebrochen sind. Moses, der Guesthouse-Besitzer von Lea und Jahn, hat uns nämlich am letzten Abend angeboten, ob wir nicht zu berühmten heißen Quellen und zu einer Tropfsteinhöhle fahren möchten. Gesagt – getan und so fuhren wir mit dem Pick-up zu dem Ausflugsort. Wir saßen hinten und haben uns den Wind um die Nase blasen lassen. War echt cool! Am Ziel angekommen, hat Moses für uns einen Führer organisiert und wir sind gemeinsam bis auf Jaroni, seiner Freundin, zur Höhle aufgestiegen. Der Aufstieg hat ungefähr 30 Minuten gedauert und führte uns über viele Steinstufen bis zum Höhleneingang. Die Jungs wollten schon nach 15 Minuten nicht mehr weiterlaufen. Wir waren aber unerbittlich und so mußten sie mit uns kommen. In der Höhle selbst sind wir zuerst einige 100 Meter über viele Stufen nach unten in den ersten großen Höhlenraum geklettert. Anfangs hatte ich ein bißchen Angst, daß ich mit meinen Flip Flops nicht gescheit klettern kann und womöglich den Halt verliere. In dem Höhlenraum selbst war meine Angst dann verflogen und ich habe mir fasziniert die unterschiedlich geformten und verschieden farbigen Tropfsteine angeschaut. Der Führer hat uns dann mit seiner Taschenlampe an der Decke dutzende Fledermäuse gezeigt und ich war echt sprachlos. Ich dachte ja, daß sich Fledermäuse nur in unbeleuchteten Höhlen aufhalten, aber anscheinend brauchen sie nur dunkle Stellen in der Höhle selbst und sie lassen sich nicht von dem Licht stören. Nach einigen Minuten sind wir dann weiter bis zum nächsten und dann bis zum übernächsten Höhlenraum gelaufen. Auf dem Weg dorthin sind wir immer wieder rauf und runter geklettert und Moses hat uns erzählt, daß Thailand diese Höhle im Krieg gegen Burma als Versteck genutzt hat. Ich kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus und konnte es kaum glauben, als ich sah, daß der zweite und dritte Höhlenraum fast so groß waren wie die Münchner Philharmonie. Die Tropfsteine waren zum größten Teil unbeschädigt und glitzerten an manche Stellen wie 1000 kleine Diamanten. Es war unbeschreiblich schön und es hat mir nicht wirklich viel ausgemacht, daß die Luft um so weiter wir nach unten geklettert sind schlechter geworden ist. Als wir dann aber wieder zurückgelaufen sind und ich den ersten frischen Atemzug mit einer kräftigen Sauerstoffportion einatmen konnte, war ich schon froh, daß wir nicht noch länger in der Höhle geblieben sind. Anschließend haben wir dann noch gemütlich ein Radler getrunken, fast fertig gekochte Eier aus den Hotsprings gegessen und selbst in den Hotsprings gebadet. Das war echt sehr entspannend. So gegen 18 Uhr sind wir dann wieder mit dem Pick-up nach Mae Sot gefahren und ich habe mir glücklich und zufrieden den Sonnenuntergang mit den Palmen im Vordergrund angeschaut. Es war traumhaft schön und ich hatte das Gefühl genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Der Tag war noch lange nicht zu Ende und wir haben gemeinsam fritierte Krabben mit scharfer Sauce und gebratenen Reis mit Gurken vom Nachtmarkt in der Gartenlaube von Fortune Guesthouse verspeist, als Nachtisch gab es Bananenchips und Dragonfruit und anschließend haben wir gemeinsam „Million Dollar Baby“ am Computer angeschaut. Der Abend war ein sehr schöner Ausklang eines noch schöneren Tages…und dafür möchte ich mich besonders bei Moses und Jaroni bedanken, die uns diesen wunderschönen Platz in Thailand gezeigt haben.

Besuch von Flüchtlingsschulen in und um Mae Sot

Am Montag sind Alex und ich mit Paw Ray und Zaw Zaw einige Flüchtlingsschulen in und außerhalb von Mae Sot anschauen gegangen. So gegen 9.30 Uhr sind wir mit dem Pick-up und mindestens 5 großen Säcken voll mit Regenjacken, die wir den Kindern im Laufe des Tages geschenkt haben, aufgebrochen und waren den ganzen Tag bis kurz nach 16 Uhr unterwegs. Es war echt toll mit anzusehen, wie sehr sie sich darüber gefreut haben. Sie haben sie sofort angezogen, den Reisverschluß bis oben zum Anschlag zugezogen und sind mit glücklichen Gesichtern durch die Gegend gelaufen. Manche von ihnen wollten sie auch gar nicht mehr ausziehen. Anfangs war ich sehr zurückhaltend und habe mich nicht getraut direkt mit den Direktoren und Lehrer zu sprechen und ihnen Fragen zu stellen. Nachdem aber Paw Ray, die Direktorin von Hsa Thoo Lei, uns ermuntert hat, Fragen zu stellen und Fotos zu machen, waren meine Bedenken, in die Privatsphäre anderer Menschen einzudringen, nicht mehr sehr groß und ich habe viele tolle Fotos von den Kindern, den Lehrer, den Schulen und den sanitären Anlagen gemacht, die zum Teil echt in katastrophalem Zustand sind. Nach und nach habe ich auch angefangen direkt mit den Lehrern und den Direktoren über ihre Schulen zu sprechen und sie ganz konkret zu fragen, was es den an ihrer Schule bräuchte, damit sie die Kinder das ganze Jahr unterrichten könnten. Im Grunde braucht es nicht sehr viel Hintergrundswissen, um zu erkennen, daß bei etlichen Schulen das Unterrichten grundsätzlich nicht einfach ist und zusätzlich sowohl in der sehr heißen Jahreszeit als auch in der Regenzeit nur sehr schwer bis gar nicht möglich ist. Dennoch sind die meisten Lehrer, mit denen ich geredet habe, sehr bemüht und versuchen den Schülern so viel wie ihnen möglich ist, beizubringen. Die wenigsten fragen direkt oder indirekt nach Geld, aber oftmals konnte ich es deutlich in ihren Augen lesen, daß sie nicht wissen wie es weitergehen soll, wenn sie keine finanzielle Unterstützung bekommen. Es muß gar nicht viel sein, kleine Beträge sind oftmals genug, damit der Schulbetrieb kontinuierlich das ganze Jahr durchgeführt werden kann. Soweit ich weiß, reichen 50 Euro aus, damit ein Kind ein Jahr in die Schule gehen kann. Kleidung, Essen, Unterkunft und die notwendigen Schulmaterialien sind damit abgedeckt. Im Moment weiß ich noch nicht, wie ich den Menschen hier ganz konkret helfen werde. Nichtsdestotrotz bin ich mir aber ganz sicher, daß ich im Laufe der Zeit, in der ich hier bin und auch noch anschließend ganz konkrete Projekte mit Schulen planen und unterstützen möchte. Für mich ist es Grund genug die burmesischen Flüchtlinge hier in Thailand zu unterstützen, wenn ich die vielen dankbaren und überaus fröhlichen Gesichter der Kinder sehe, wenn man ihnen Regenjacken, Mandarinen oder einfach nur ein paar Bonbons schenkt und ihnen die Möglichkeit gibt regelmäßig die Schule besuchen zu können. Sie lernen mit viel Begeisterung und Eifer und ich habe bis jetzt nur sehr selten Kinder erlebt, die nicht mit dem, was sie haben und mit dem was sie bekommen, zufrieden sind. Es gibt auch hier viele reiche Kinder, die sowieso schon fast alles haben, immer noch mehr haben wollen und dies auch bekommen, aber dazu gehören die burmesischen Flüchtlingskinder sicherlich nicht…

Ein Wochenende in Sukkhothai


Am Donnerstag abend habe ich zufällig in unserer Stammkneipe Jahn und Lea getroffen und die haben mir erzählt, daß sie gerne am Wochenende nach Sukkothai fahren möchten. Ich kannte die beiden zwar nur vom sehen, da sie mir aber immer total sympathisch waren, habe ich sie einfach gefragt, ob ich mitkommen darf. Sie haben ganz erfreut „Ja“ gesagt und so haben wir uns am Samstag um 9 Uhr in ihrem Guesthouse getroffen und sind gemeinsam zum Busbahnhof am Markt gelaufen. Es hat nicht einmal 30 Minuten gedauert und wir waren mit einem Mini-Bus in Richtung Sukkothai unterwegs. Nach drei Stunden Busfahrt durch eine bezaubernd schöne Landschaft, sind wir etwas außerhalb von Sukkothai am Bahnhof angekommen. Wir waren hungrig und so sind wir noch, bevor wir ins Guesthouse gelaufen sind, eine Suppe essen gegangen. So gegen 16 Uhr haben wir dann schließlich unser Drei-Bettzimmer direkt am Fluß im Guesthouse Baan-Thai bezogen und in Ruhe auf der Terrasse unseres Guesthouses Radler getrunken und uns unterhalten. Zu späterer Stunde als es so langsam dunkel wurde, haben wir uns in Richtung Nachtmarkt aufgemacht, um dort Abend zu essen und den sportlichen Thais beim Aerobic direkt am Fluß zuzusehen. War echt cool! Anschließend haben wir uns dann im Garden House kostenlos auf DVD den Film „Elisabeth“ auf englisch angeschaut. Ich kannte den Film nicht und war echt sehr, sehr begeistert davon.
Am nächsten Tag sind wir dann recht früh aufgestanden, um uns noch vor der großen Mittagshitze die Ruinen in Old Sukkothai mit einem Fahrrad anzuschauen. Ruinen, Ruinen und noch mal Ruinen und zum Mittag gab es leckeren Papaya-Salat mit Reis und anschließend noch mehr Ruinen. Na ja, ganz so schlimm war es nicht. Eigentlich war es sogar sehr genial. Nicht zu viel und nicht zu wenig und wir haben uns super verstanden. Zudem waren die Ruinen viel besser erhalten als in Ayutthaya. So gegen 15 Uhr sind wir dann mit dem Bus zuerst nach Tak und dann mit dem Minibus nach Mae Sot zurück. Als ich dann zu Hause war und die vielen Fotos auf mein Notebook gespeichert habe, war ich richtig zufrieden und glücklich darüber mit Lea und Jahn dieses Wochenende verbracht zu haben…Es ist richtig schön, zwei so tolle Menschen als Freunde zu haben!!!

Weitere Neuigkeiten aus Hle Bee School


Nachdem ich eine ganze Woche in Chiang Mai und vier Tage so unterwegs war, ist heute wieder mein erster Tag in der Hle Bee Schule. Wir haben einen neuen Lehrer für Grade 2. Ich hatte heute noch nicht so viel Zeit mich mit ihm zu unterhalten, aber er scheint sehr nett zu sein und ich habe das Gefühl, daß er gut ins Lehrerkollegium paßt. Heute war ein ganz besonderer Tag für die Schüler, da Elena ganz viele tolle Sachen zur Schule mit gebracht hat. Stifte, Puzzle, Spiele und u. a. auch Würfel mit Buchstaben und thailändische Legosteine. Grund genug, nicht unbedingt normalen Unterricht zu machen, sondern gemeinsam aus den Würfeln englische Wörter und Sätze zu bauen oder gemeinsam mit den Legosteinen Figuren zusammenstecken. Wir hatten ne Menge Spaß und im Flug waren die ersten 90 Minuten vergangen. Anschließend haben wir angefangen die Wände von der Kindergartengruppe 2 mit Schaumstoffbildern und den dazugehörigen englischen Begriffe zu bekleben. Wir saßen alle am Boden, haben Schilder mit den englischen Begriffen gemalt, die Bilder aufgehängt und Sterne als Dekoration für die Zwischenräume ausgeschnitten und auch an die Wand geklebt. Die Kinder haben uns entweder geholfen oder uns interessiert zugeschaut. In den nächsten Wochen werden wir auch noch die anderen Wände dekorieren und darauf freue ich mich jetzt schon. Nach der Schule war ich dann mit Win Thu und unserem neuen Lehrer namens Phio Whai In in einem Teashop im Markt und wir haben natürlich Tee getrunken, uns unterhalten und nebenbei TV geschaut…

Karen Revolution Day

Die Fahrt nach Mu Aye Pu
Mit einem vollbeladenem Pick-up mit Getränken, Rucksäcken, Decken, Lebensmitteln und vielem mehr sind wir um 10.30 Uhr in Richtung Norden aufgebrochen. Nach gut zwei Stunden Autofahrt durch eine unwahrscheinlich schöne tropische Landschaft immer am Grenzfluß zu Burma entlang, sind wir mit unserem Gepäck und den Vorräten durch den heißen Sand runter zum Fluß gelaufen und von dort aus mit einem Holzboot über den Fluß auf die andere Seite. Auf der anderen Flußseite angekommen, sind wir durch das „Herzlich Willkommen“-Tor ins Militärlager zu Tasanees Kiosk gelaufen.
Unser erstes Bad im Mae Nam Moei
Nach einer kurzen Pause sind Elena und ich mit der Absicht im Fluß schwimmen zu gehen, zuerst um den Hauptplatz herumgelaufen. Dort haben bereits einigen Männern begonnen eine große Hauptbühne aus Bambusstäben und vielen bunten Tüchern und eine kleine Seitenbühne mit der Nationalflagge vom Karen State aufzubauen. Wir unterdessen sind den Trampelpfad weiter flußaufwärts gelaufen. Auf der einen Seite hohe, sehr steil abfallende und dennoch bewaldete Berge und auf der anderen Seite der Fluß. Nach ungefähr 20 Minuten sind wir ganz runter zum Fluß gelaufen, um dort eine gute Stelle zu finden, an der wir baden könnten. Trotz der an manchen Stellen sehr schnellen Strömung wagten wir uns ins Wasser und es tat richtig gut, sich nach der langen Autofahrt abfrischen zu können. Hin und wieder hörten wir nicht weit von uns entfernt Kinderlachen und sahen, wie sich die Büsche neben uns bewegten. Wir waren uns sicher, daß wir beobachtet werden und so versuchten wir, nachdem wir aus dem Wasser gekommen waren und uns etwas abgetrocknet hatten, mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Leider konnten wir uns nicht wirklich mit ihnen unterhalten, da wir kein Karen sprechen und sie anscheinend kein Englisch. Nichtsdestotrotz schenkten wir ihnen ein paar Kaugummis, bevor wir uns auf den Weg zurück zu Tasanee machten. Langsam realisierte ich, daß die Gegend rum um das Militärlager unwahrscheinlich schön war und einen sehr friedlichen Eindruck machte. Im Grund nahezu unvorstellbar, angesichts der Situation in dieser Gegend.
An Tasanee Kiosk angekommen, brachte uns die älteste Tochter von Tasanees Bruder, Christoph, zu ihrem Elternhaus, in dem wir die nächsten Nächte schlafen durften. Als wir ankamen, wurden wir gleich von Gloria, Christophers Frau begrüßt und willkommen geheißen. Sie spricht sehr gut Englisch und so kamen wir gleich mit ihr ins Gespräch und sie zeigte uns die Gegend.
Am Abend nutzte ich dann das erste Mal die Gelegenheit mir lange Zeit den wunderschönen Sternenhimmel anzuschauen und es dauerte nicht lange und ich erblickte eine Sterneschnuppe. Glücklich und voller Eindrücke vom Tag gingen Elena und ich bald darauf mit zwei Mädchen von Christopher und Gloria nach Hause…
Die Mu Ay Pu School und die Rahmenbedingungen in Mu Ay Pu
Die erste Nacht in Burma ist vorbei und ich schlief überraschend gut auf dem harten Holzboden neben Elena. Nach dem Aufstehen mit einer Tasse Kaffee gestärkt, marschierten wir beide mit der ältesten Tochter von Christopher und Gloria, zur Mu Aye Pu School. Die Schule besitzt eine alte, fußbetriebene Penguin Nähmaschine, mit der unsere beiden gestern erst gekauften Sarongs genäht wurden. Die meisten Häuser hier stehen wie auch die Mu Ay Pu Schule auf Holzpflöcken (Regenzeit), die bis unters Dach reichen und dem Haus seine Stabilität verleihen. Bei den meisten Häusern bestehen die Wände aus geflochtenen Bambusmatten oder einigen einfachen, zusammengenagelten Holzbrettern, die ungefähr 1 Meter hoch sind und so noch genug Freiraum bis zum Dach lassen, um hinaus schauen zu können. Die Dächer sind nahtlos mit getrockneten, sehr reißfesten Blättern gedeckt. Einige Häuser haben sogar einen 1. Stock, der mit einer Holzleiter im inneren zu erreichen ist. Viele Häuser bestehen aus einem großen Raum, in dem die ganze Familie zusammenlebt, schläft und ißt oder in dem alle Kinder zur gleichen Zeit von unterschiedlichen Lehrern unterrichtet werden. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, wie es funktionieren soll unter solchen Bedingungen gut unterrichten und konzentriert lernen zu können. Leider konnten wir dies nicht sehen, da die Schule über Karen Revolution Day geschlossen war. Zudem ist es für mich nur sehr schwer vorstellbar, wie die Häuser insbesondere die Dächer wirklich Schutz in der Regenzeit bieten können. Die einzigen richtigen Steinbauten sind die High School neben dem großen Fußballfeld in der Siedlung, in der wir schlafen durften, und die Klinik sowie ein paar vereinzelte Häuser, die mit Metall- oder Wellblech-Dächern ausgestattet sind und die Regenzeit unbeschadet überstehen müßten. Aus diesem Grund war ich auch etwas überrascht, als ich bemerkte, daß sowohl im Militärlager als auch in der Siedlung, in der wir nächtigten gut funktionierende Wasserleitungen installiert sind und es zu mindestens im Militärlager sowie um den Hauptplatz Strom sprich elektrisches Licht gibt. Es gab zwar hin und wieder Stromausfälle, aber es war dann auch kein großes Problem die Generatoren nach einiger Zeit wieder zum Laufen zu bringen.
Der Besuch einer richtigen Natur-Höhle
Nach dem Frühstück besuchten Elena und ich mit Jeffrey, der auch sehr gut Englisch spricht und den wir am gestrigen Abend kennengelernt hatten, und den Kindern von Gloria und Christopher die historische Höhle direkt am Fluß. Elena und ich waren begeistert und ich wollte gerade meine Taschenlampe holen, als Tasanee mich fragte, ob ich Kerzen hätte. Ich war überrascht und fragte sie, ob ich nicht meine Taschenlampe mitnehmen sollte. Aus einem für mich nicht ganz nachvollziehbarem Grund war es nicht möglich in die Höhle Taschenlampen mitzunehmen und so machten wir uns mit einem Päckchen Kerzen und einem Feuerzeug auf dem Weg zur Höhle. Zuerst marschierten wir über den Hauptplatz und dann in Richtung Mu Aye Pu Schule. Nach ungefähr 500 Meter gingen wir nach links einen steilen Abhang hinunter in Richtung Fluß und folgten dem Trampelpfad, der direkt in die Höhle mündete. Wir krochen durch einen kleinen Spalt, zündeten unsere Kerzen an und gingen immer weiter tiefer in die Höhle hinein. An den genauen Weg kann ich mich im nachhinein gar nicht mehr erinnern, da wir ziemlich schnell gingen und ich keine Zeit hatte mich zu orientieren. Ich war zu sehr damit beschäftigt mit der Kerze in der einen Hand den Weg zu suchen, dabei langsam Schritt für Schritt weiterzugehen und mich mit der anderen Hand am Fels festzuhalten, um zu vermeiden in den Fluß zu fallen, der sich direkt unter uns befunden hatte. In der Höhle war es absolut dunkel und an manchen Stellen sehr rutschig und an anderen wieder sehr eng, so daß ich nur mit Mühe vorwärts gekommen bin. Zu meinem Erstaunen war es aber nicht kalt oder feucht, wie ich dies von den anderen Naturhöhlen kannte, in denen ich schon zuvor war. Nach ungefähr 10 oder 15 Minuten blieben wir stehen und die Jungs beschlossen an dieser Stelle schwimmen zu gehen. Ich war etwas überrascht von ihrem Plan und beschloß lieber nicht in der Höhle sondern eher draußen im Freien bei Tageslicht schwimmen zu gehen. Und so nutzte ich die Zeit mir die Höhle genauer zu betrachten. Mit Erstaunen stellte ich fest, daß die Steinstrukturen an Wänden und Decke unvorstellbar ausgeprägt und unberührt wirkten. Ich war absolut fasziniert und ich hätte noch Stunden damit zubringen können mir die Höhle ganz genau anzusehen. Dennoch beschlossen Elena und ich nach einigen Minuten die Höhle auf eigene Faust zu verlassen und die Jungs in Ruhe baden zu lassen. Ein guter Freund von Jeffrey wollte uns aber nicht alleine gehen lassen und so kamen er und die Mädchen von Christopher und Gloria mit, um uns den Weg ins Freie zu zeigen. Der Weg nach draußen dauert nicht mal halb so lange wie der Weg in die Höhle und so waren wir nach wenigen Minuten wieder im Freien und gingen zu einer kleinen aber sehr schönen Bucht am Fluß.
Die Bedeutung von Mae Nam Moei
Dort trafen wir auf ein Karen-Ehepaar, das gerade einen gelben Teig in einem großen Eimer knetete. Sie waren sehr beschäftigt und ließen sich von uns nicht aus der Ruhe bringen. Ich war richtig neugierig und wollte unbedingt wissen, was sie aus dem gelben Teig wohl machen würden. Nachdem dieser vorbereitet war und sie die Schüsseln säuberten, schwammen Elena und ich mit den anderen im Fluß um die Wette. Das Wasser war toll und wir hatten ne Menge Spaß. Wir kamen gerade aus dem Wasser, als das Karen-Ehepaar anfing aus dem Teig Nudeln zu machen. Sie arbeiteten Hand in Hand und ich schaute ihnen fasziniert zu, wie der Mann den Teig durch das Nudelsieb drückte und die fertigen Nudeln ins Wasser gleiten ließ und wie die Frau die fertigen Nudeln wusch und fein säuberlich in eine dafür mit Blättern ausgelegte Schüssel legt. Es war schon recht erstaunlich, wie jemand mit so einfachen Mitteln so schnell einen riesigen Berg an Nudeln produzieren kann. Dabei erinnerte ich mich an meine Semmelknödel, die ich in der Wildnis von Sizilien auf einem einfachen Gaskocher gemacht hatte und mußte wirklich schmunzeln. Ganz abgesehen davon, stellte ich wieder einmal fest, während ich den beiden beim Nudeln machen zu sah, wie lebensnotwendig für die Menschen dort der Mae Nam Moei ist. Sie nehmen das Wasser wirklich für alles her. Sie baden im Fluß, sie waschen sich und ihre Kleidung im Fluß und sie brauchen das Wasser, um zu kochen und u. a. Nudeln dort zu machen.
Vorbereitungen für den Karen Revolution Day
Nach dem Schwimmen gingen wir zurück ins Militärlager, um uns dort etwas auszuruhen und die Vorbereitungen für den Karen Revolution Day zu beobachten. Überall standen Menschen, die einen waren beschäftigt zwei Schweine ins Militärlager zu schaffen, andere unterhielten sich miteinander und lachten, die Kinder liefen zwischen ihren Beinen umher, spielten oder versuchten die Aufmerksamkeit der Erwachsenen auf sich zu ziehen. Ich saß daneben beobachtete das bunte Treiben…

Fahrt nach Chiang Mai

Am Montag morgen so gegen 10 Uhr, nachdem ich kurz in Hle Bee Schule Bescheid gesagt habe, daß ich diese Woche nicht kommen kann und meine Sachen zusammengepackt hatte, sind wir mit einem ausgeliehenem Auto in Richtung Norden immer am Grenzfluß nach Burma entlang nach Mae Hong Son gefahren. Das erste Stück ist Papa gefahren und so hatte ich die Gelegenheit mir in Ruhe die Landschaft um uns herum anzuschauen. Es ist so traumhaft schön und die Zeit vergeht wie im Flug. Gegen Mittag haben wir dann am Rande eines kleinen Dorfes gegenüber dem Fußballfeld angehalten und in einem kleinen aber feinen Restaurant an der Straße eine leckere Suppe gegessen. Das letzte Stück nach Mae Sariang bin ich dann Auto gefahren. Anfangs war es sehr ungewohnt und ich fühlte mich unsicher wieder nach 2 Monaten mit einem englischen Auto (Lenkrad auf der rechten Seite) auf der linken Straßenseite zu fahren. Nach einiger Zeit ging es aber immer besser und es machte mir sogar Spaß die enge, sehr kurvige Paßstraße nach Mae Sariang zu fahren. Nach einigen Kilometern haben wir dann noch mal an einem der Aussichtspunkte angehalten, um Fotos zu machen und kurz auf Toilette zu gehen. Der Blick vom Aussichtspunkt war gar nicht so berauschend, da es wieder einmal recht diesig war. Dafür sahen wir um den Aussichtspunkt herum, seitlich an der Straße und an dem kleinen Vorplatz des Aussichtspunktes, einigen Hilltribe-Frauen selbst genähte Taschen, Geldbeutel und Kleidung verkaufen und Musik mit uralten aus Holz gefertigten Instrumenten spielen. Daneben war ein kleiner Kiosk, an dem ich mir Duang Dee Hill Tribe Coffe und an einem der Stände zwei Geldbeutel, einen für Alex und einen für mich, von einer Hilltribe-Frau kaufte. Kurze Zeit später fuhren wir durch in Mae Sariang durch, weiter nach Mae Hong Song, da wir am Abend dort ankommen wollten und der Weg doch noch sehr weit war. Am späten Nachmittag, nachdem wir schon etliche Stunden im Auto gesessen waren, hatte wir beide das Bedürfnis etwas frische Luft zu tanken und so beschlossen wir noch einen kurzen Abstecher zu einem Wasserfall zu machen. Wir bogen von der Hauptstraße in einen kleinen Feldweg links ab und folgten der sehr unebenen, steilen und steinigen Straße. Es dauerte nicht lange und Papa und ich beschlossen angesichts des schlechten Zustandes der Straße unser Vorhaben abzubrechen und weiterzufahren. Um kurz nach 19 Uhr, es war schon dunkel, sind wir endlich in MHS angekommen und haben versucht mit Papas Reiseführer das auserkorene Guesthouse zu finden. Erfolglos! Und so sind wir nach einer Weile, wohlgemerkt zu unserem Glück, den Schildern zu einem anderen Guesthouse namens Pana Huts gefolgt. Das Guesthouse bestand aus einem wunderschönen Garten mit Bananen-, Papaya- und Mangobäumen, drei sehr gemütlichen Holzhütten und einer überdachten Küche mit großem Aufenthaltsraum, wie wir dann am nächsten Tag feststellen konnten. Die Guesthouse-Inhaberin namens Thai war sehr, sehr freundlich und kochte uns gleich ein leckeres, aber für meinen Geschmack etwas zu mildes Abendessen. Dazu tranken wir ein leckeres Elefanten-Bier (Chang)… und unterhielten uns mit Thai. Nachdem wir uns überlegt hatten, was wir am nächsten Tag unternehmen wollen, bin ich satt und zufrieden voller neuer Eindrücke vom Tag ins Bett gegangen…

So gegen 9 Uhr, nachdem ich mit meiner Digi-Kam durch den wunderschönen Garten marschiert bin und gemütlich Kaffee getrunken hatte, sind wir zum Wat Phrathat Doi Kung Mu gefahren und das letzte Stück den Berg über endlos viele Stufen nach oben gelaufen. Die Aussicht über Mae Hong Song am Fuße des Tempels war recht beeindruckend. Der Tempel an sich ist eher eine große Touristenattraktion, auch wenn ich ihn persönlich sehr schön finde.
Mit dem Auto weiter nach Chiang Mai und dazwischen noch zwei kurze mehr oder weniger interessante Stopps in Sappong, einem kleinem Bergdorf sehr weit im Norden von Thailand, und Pai, dem touristischen Ort noch weiter oben im Norden von Thailand. Sappong fand ich sehr, sehr interessant und ich bin mit großen Augen und Interesse über dem Markt spaziert, habe unterschiedliche Früchte gekauft, mich mit Händen und Füßen mit den Marktfrauen unterhalten und einige Fotos von den Hilltribe-Frauen gemacht. Gegen 12.30 Uhr haben wir dann kurz vor Pai Mittag gegessen, um dann ins Zentrum zu fahren, um uns dort etwas umzuschauen. Zu meinem großen Erstaunen wirkt Pai wie eine kleine, sehr touristische Stadt in Süditalien. Richtiger Cappuccino, Pizza und Pasta und die Läden, in denen man sehr schöne, moderne aber auch überteuerte Klamotten und vieles mehr kaufen konnte, werden rein nur für die Touristen betrieben. Papa hat sich nach einer halben Stunde ins Auto zum Schlafen gelegt und ich bin ein bißchen, durch die Läden geschlendert, habe mir eine gelbe Fischermen-Hose gekauft, bin auf dem Markt herumspaziert und mich in den Wat Luang gesetzt. Pai hatte sicherlich auch seine Glanzzeiten gehabt. Gar keine Frage! Aber die Einflüsse der westlichen Touristen mit ihren Wünschen und Urlaubsbedürfnissen haben Pai, bekannt als ein eher konservatives, ländliches Bergdorf im Norden von Thailand, sehr stark verändert und geprägt. Pai hat seinen Reiz für mich verloren und so sind wir nach 2 Stunden eher fluchtartig nach Chiang Mai weiter gefahren.
Chiang Mai liegt wieder etwas mehr südlich und mehr im Landesinneren von Thailand und ist die größte Stadt im Norden von Thailand. In Chiang Mai angekommen haben wir nach einigem Hin und Herfahren unser Guesthouse gefunden, das direkt am Fluß, nicht weit vom Nachtmarkt entfernt, in einer ruhigen Seitenstraße liegt. Am ersten Abend in Chiang Mai haben wir in einem kleinen, aber recht gemütlichen Lokal Abend gegessen und anschließend zum Nachtmarkt… Der Nachtmarkt von Chiang Mai ist riesig und nahezu vergleichbar mit den Nachtmärkten von Bangkok. Ich habe mir dort im Laufe der folgenden drei Abende sehr viele schöne Sachen gekauft. Es ist zwar nicht immer alles so billig, aber wenn man Zeit hat und Spaß am handelt hat, kann man auch recht gute Sachen billig erstehen.
Am nächsten Morgen gleich nach dem Frühstück, sind wir mit unseren ausgeliehenen Fahrrädern, mit meinem Reiseführer, einem zusätzlichen Stadtplan und Fotoapparat auf unsere Entdeckungsreise zu den Tempeln in und um Chiang Mai. Die Tempel in Chiang Mai sind nicht wirklich spektakulär und würde eine Reise nach Chiang Mai nicht lohnen. Gegen Mittag sind wir dann in den Stadtpark von Chiang Mai direkt an der Stadtmauer gefahren, um uns dort etwas umzusehen, Mittag zu essen und neue Energie zu tanken. Am Nachmittag haben wir uns dann noch zwei Tempel etwas außerhalb der Innenstadt von Chiang Mai angeschaut und sind durch das angeblich einzige Einkaufszentrum von Chiang Mai gelaufen. War cool, aber nicht mit den Einkaufszentren in Bangkok zu vergleichen.
Um 19.30 Uhr haben wir uns dann frisch geduscht, etwas ausgeruht und hungrig mit Herrman auf die Suche nach einem Restaurant in der Nähe des Nachtmarktes gemacht. Heute sind mir zum ersten Mal die vielen Akha-Frauen in ihren traditionellen Kleidern auf dem Nachtmarkt aufgefallen. In meinem Reiseführer steht drinnen, daß sie erfolgreich auf dem Nachtmarkt von Chiang Mai ihre handgemachten Produkte verkaufen. Für mich haben ihre Produkte wie Schmuck, Holzfrösche mit Stimmimitation und vieles mehr nicht selbst gemacht gewirkt und sie eher auf mich den Eindruck gemacht, daß sie etwas ziellos durch die Straßen im Nachtmarkt herumlaufen und versuchen von den Touristen bemerkt zu werden, um ihre Produkte verkaufen zu können. Sie haben keine eigenen Stände, sondern verkaufen ihre Sachen entweder auf den Treppen der Markthallen oder zwischen den Ständen. Es machte auf mich den Eindruck, daß sie auf dem Nachtmarkt von Chiang Mai geduldet aber nicht willkommen sind. Nach meiner Meinung hätten Hilltribes wesentlich mehr Aufmerksamkeit verdient. Leider bestätigt mir dieser Eindruck mein Vorwissen über die Hilltribes und die Art und Weise, wie Thailand mit ihnen grundsätzlich umgehen zu scheint…
Nach einem richtigen italienischem Cappuccino (ein wahrer Milchschaumtraum) im Starbucks, bin ich dann mit einem Tuk Tuk zu Child Dreams gefahren. Es ging recht schnell und der Tuk Tuk-Fahrer hat CD auch gleich gefunden. Der Preis war hoch, zu hoch, dennoch habe ich ihm die horrende Summe von 200 Baht bezahlt, die er von mir haben wollte. Dummerweise habe ich erst viel spät festgestellt, daß ich mich total bescheißen habe lassen. Egal, bin ja selber schuld, wenn ich ihm das Geld gebe. Das Gespräch mit Marc und Daniel war sehr informativ und für mich ausgesprochen hilfreich für meine zukünftige Arbeit hier in Mae Sot. Es war eine gute Entscheidung mit Child Dreams hier in Mae Sot Volunteering zu machen. Nun kann ich die Arbeit, die im Bezug auf Migrantenschulen in Mae Sot in den letzten 2 ½ bis heute geleistet wurde viel besser würdigen und habe eine Vorstellung davon, welchen Beitrag ich u. U. leisten könnte. Es ist ziemlich offensichtlich, daß ich in 6 Monaten nicht viel an Unterstützung leisten kann, aber zu mindestens möchte ich versuchen die Migrantenschulen so gut wie möglich untersützen. Leider hatten wir nicht sehr viel Zeit, da Marc und Daniel sehr beschäftigt mit ihrem Umzug und mit dem Jahresabschluß von Child Dreams waren, daß sie mich um 11 Uhr höflich, aber bestimmt vor die Tür gesetzt haben. Ich bin dann zu Fuß zum Hotel zurückgelaufen und habe auf dem Weg neue Stifte, einen Block und einige exotische Früchte auf dem Markt gekauft. Im Guesthouse angekommen, habe ich meine Sachen für unseren Ausflug zum Doi Suthep gepackt, die erste Frucht zum Mittag gegessen und auf Papa gewartet. So gegen 13 Uhr sind wir dann mit dem Auto zum Doi Suthep gefahren. Zu unserer Überraschung ging es dort zu, wie an einem Sonntag nachmittag am Starnberger See. Dies hat uns aber nicht abschrecken lassen und wir sind gemeinsam zum Tempel hochgelaufen. Der Tempel ist wunderschön und viel größer und prunkvoller als die Tempel in Chiang Mai selbst. Anfangs habe mich etwas umgeschaut und habe mich in einen der beiden Seitentempel gesetzt, in dem ich dann auch von einem Mönch gesegnet wurde und ein weißes Armband bekommen habe. Anschließend habe ich mir die übrige Tempelanlage angesehen, habe mich in den einen oder anderen Seitentempel gesetzt und zum Schluß in einem Geschäft noch einige Postkarten gekauft. Nach einer Stunde haben wir uns dann wieder am Eingang getroffen und sind zum Doi Inthanon Nationalpark gefahren, der zwischen Doi Suthep und Chiang Mai liegt. Dort sind wir dann den Berg entlang des Mae Klang Wasserfalls bis zum obersten Becken gelaufen, selbstverständlich mit der Absicht baden ganz oben ungestört baden gehen zu können. Pech, aber die Becken waren zu klein und zu flach, so daß wir nur mit den Füssen ein bißchen gebadet haben. Dennoch war es einfach traumhaft schön und die Bewegung hat mir so richtig gut getan. So gegen 19 Uhr sind wir dann gemeinsam zum letzten Mal auf dem Nachtmarkt gegangen. Ich habe sehr leckeres rotes Curry mit Meeresfrüchten und Reis gegessen und bin noch ein bißchen alleine auf eigene Faust über den Nachtmarkt spaziert.
Am nächsten Morgen gleich nach dem Frühstück haben wir uns auf dem Weg nach San Sai zu dem dort stattfindenden Wasserbüffelmarkt gemacht. Leider konnten wir ihn nicht finden und so sind wir doch sofort weiter ins HIlltribe Museum von Chiang Mai gefahren. Dort habe ich dann zuerst in dem Shop mir einen Schlüsselanhänger und zwei Hilltribe-Bücher, eins für Alex und Rolf und eins für mich gekauft und anschließend mir die Ausstellungsräume angeschaut. Ich fand die einzelnen Hilltribes sehr anschaulich dargestellt und ich habe einen guten Eindruck von deren unterschiedlichen Kulturen und Lebensweisen bekommen. Zum Schluß habe ich mir die königlichen Projekte für einzelne Dörfer der Bergvölker angeschaut und mußte leider feststellen, daß diese von der thailändischen Regierung in nur sehr begrenzten Maße respektiert und akzeptiert werden und daß ihnen langfristig die Lebensgrundlage entzogen wird.
So gegen 10.30 Uhr sind wir dann in Richtung Mae Sot aufgebrochen, haben auf dem Weg noch Pad Thai in einem sehr schönen Restaurant an der Straße gegessen und waren dann um ca. 16.00 Uhr wieder in Mae Sot. Ein kurzer Abstecher zum Moei Market und dann zu dem Park in Mae Sot, bevor wir dann eine Stunde später endlich bei mir in der Wohnung waren. Die fünf Tage mit Papa waren schön, aber genauso schön war es für mich wieder zu Hause zu sein…

Ausflug zum Buddha Fussabdruck

Nachdem ich mich um 6.10 Uhr aus dem Bett gequält habe, bin ich kurze Zeit später zu Rolf und Alex geradelt. Alex hat noch geschlafen und so sind nur Rolf, Barbara und ich zu Baan Thai gefahren, um Susan abzuholen. Um 6.45 Uhr ging es dann endlich in Richtung Grenze zu unserem Radelausflug zum Buddha Fußabdruck. Es war noch sehr feucht und neblig von der Nacht, so daß wir kaum weiter als 500 Meter gucken konnten. Hin und wieder konnten wir aber schon die Sonne sehen, die sich Stück für Stück versucht hat durch die dicke Nebelwand zu scheinen. Die Stimmung war toll und es war sehr angenehm bei den Temperaturen Rad zu fahren. Auf dem Asia Highway war es nicht ganz einfach mit dem ganzen Nebel die kleine Straße zu finden, die wir rechts abbiegen mußten. Glücklicherweise haben wir sie dann doch gefunden und so ging es weiter den Hügel hinauf, an dem Checkpoint vorbei immer die Straße am Fluß entlang. Wir sind geradelt und geradelt und zwischenzeitlich habe ich mich gefragt, ob wir noch richtig sind. Da aber kein Abzweiger mit „Duei …“ (Lonely Planet) zu sehen war, habe ich mich erstmal nicht beirren lassen. Es war auch einfach so toll auf dieser Straße zu radeln und sich die Landschaft anzuschauen. Nach einigen Minuten haben wir dann doch ein kleines Schild mit „Duei …“ entdeckt und bald darauf standen wir vor dem ersten Buddha. Dort haben wir dann unsere Fahrräder abgestellt und uns in dem Gelände etwas umgeschaut. Nun ging es die ersten 30 – 40 Stufen der Drachentreppe nach oben zu einem großen stehenden Buddha, den wir schon von weitem gesehen haben. Anschließend sind wir einen kleinen Weg mit weiteren Stufen zu einem Aussichtshaus und einem Buddha in einer Steinhöhle gekommen. Von dort aus ging es dann weitere Stufen nach oben zum Buddha Fußabdruck und einer kleinen Pagoda oberhalb des Fußabdruckes. Anschließend sind wir dann noch zu der Pagode an dem Felsen und dem vierten, recht großen sitzendem Buddha einige Meter vor der Pagode. Dort haben wir uns dann etwas abseits von der Pagode, ganz oben am Berg hingesetzt und den wunderschönen Ausblick über das Land genossen. Nachdem wir eine lange Weile dort gerastet hatten, ging es die ganzen sage und schreibe 494 Stufen wieder bergab zu unseren Fahrrädern. Der Rückweg kam mir wesentlich kürzer vor und ich war dann sehr froh als wir im Casa Mia auf Stühlen saßen und ich meinen Cafe Latte geschlürft habe. Es war ein toller Ausflug, den ich gerne eines Tages noch mal machen möchte...